Fokus. Fokus. Fokus.
Das ist das Mantra. Der heilige Gral der Markenbildung. Und doch scheitern die meisten genau hier. Nicht, weil sie zu fokussiert sind – sondern weil sie es nicht sind.
Eine Marke ohne Fokus ist wie ein Messer ohne Klinge. Viel Fläche, aber kein Schneidepunkt. Eine starke Marke hingegen? Die weiß genau, was sie ist. Was sie nicht ist. Und warum Menschen genau sie wählen.
Warum fällt Fokus schwer?
Weil er Verzicht bedeutet. Und Verzicht fühlt sich an wie Verlust. Unser Instinkt sagt:
Mehr Angebot = mehr Umsatz.
Doch die Realität? Das Gegenteil.
Die wahre Macht liegt in der Spezialisierung. Besser die Nummer 1 in einer Nische als die Nummer 3 in einem gesättigten Markt. Die Nummer 3 muss den Preis senken. Die Nummer 1 kann einen Aufschlag verlangen.
Die Geschichte zeigt: Marktführer haben zwei Vorteile. Höhere Margen. Weniger Druck. Wer das nicht erreicht, sollte den Markt neu definieren.
Beispiel: Nike
Nike begann als einfacher Laufschuhhersteller. Doch anstatt nur Schuhe zu verkaufen, positionierten sie sich neu: Als Marke für Gewinner. Motivation. Durchhaltevermögen. „Just Do It“ wurde zur DNA. Heute? Weltweit führend in Sport- und Lifestyle-Produkten. Warum? Weil sie eine Bewegung geschaffen haben.
Konkurrenz zwingt dich zur Spezialisierung. Das ist Evolution. Die Schwachen sterben aus. Die Starken überleben – weil sie sich anpassen.
Volvo dominierte den Markt, indem sie „Sicherheit“ zur DNA ihrer Marke machten. Jahrzehntelang unangreifbar. Dann? Wurde ihnen langweilig. Sie wollten mehr. Fügten schnelle, sportliche Autos hinzu. Der Markt wird entscheiden, ob das ein genialer Schachzug war – oder der Anfang vom Ende.
Wächst deine Marke oder erntest du sie?
David Aaker beschreibt Markenbildung wie einen Wald.
Neue Bäume pflanzen = nachhaltiges Wachstum.
Alte Bäume fällen = kurzfristige Gewinne.
Beide sind nötig. Aber du musst wissen, wann du was tust. Eine Markenerweiterung kann Sinn machen – wenn sie den Kern deiner Marke stärkt. Sie kann aber auch tödlich sein.
Kurzfristige Ernte kann die langfristige Identität zerstören.
Fokus erfordert Disziplin. Druck von Aktionären, Konkurrenz, Wachstumszwang. All das verleitet Unternehmen dazu, sich zu verzetteln.
Aber Jack Trout sagte es schon: „Differentiate or die.“
Und jetzt mal ehrlich – wie sieht’s bei dir aus?
Bist du wirklich klar in deiner Botschaft?
Denn wer sich selbst und seine Idee im Kern versteht, der kann mit Leichtigkeit darüber sprechen, schreiben und Menschen für sich gewinnen – ohne jemals aufdringlich zu wirken. Das ist wahres Verkaufen.
In meinen Workshops und Coachings geht es genau darum. Verkaufen, ohne sich selbst zu verkaufen. Bei mir gibt es keinen leeren Fluff, keine fluffigen Versprechen oder überflüssigen Schnickschnack. Nur Klarheit. Klarheit, die nicht nur deinen Kunden hilft, sondern auch dir.
Meine Tools? Die sind anders. Die gehen manchmal tief, hinter die Fassade – und genau da liegt die Magie.
Also los!
Probiere diesen einfachen, aber wirkungsvollen Trick aus:
Schreibe einen Nachruf auf dein Unternehmen. Egal, ob du ein Ein-Personen-Business bist oder 200 Mitarbeitende hast.
Ja, du hast richtig gehört! Ein Nachruf ist eine fiktive Todesanzeige, die beschreibt, was dein Unternehmen erreicht hat und welchen Mehrwert es für die Welt geschaffen hat.
Warum ist diese Übung so hilfreich?
- Sie zwingt dich, dich mit dem Vermächtnis deines Unternehmens auseinanderzusetzen.
- Sie hilft dir, deine Vision und deine Mission zu schärfen.
- Sie kann neue Ideen und Perspektiven für deine Strategie hervorbringen.
So geht’s:
- Schreibe eine fiktive Todesanzeige für dein Unternehmen.
- Beschreibe, was dein Unternehmen erreicht hat.
- Welchen Mehrwert hat es für die Welt geschaffen?
- Wie hat es das Leben der Menschen verändert?
Sei kreativ und mutig! Denke groß und spinne rum.
Denn am Ende ist die Frage nicht, ob dein Unternehmen überlebt – sondern welchen Abdruck es in der Welt hinterlässt.
Nun geht’s weiter:
- Lies den Nachruf laut vor.
- Lasse andere Menschen den Nachruf lesen und dir Feedback geben.
- Nutze den Nachruf als Inspiration für deine Vision, Mission und Strategie.
Jetzt kommt der Härtetest: Kürze deinen Nachruf auf 25 Wörter oder weniger.
Na? Ist eine gute Vision entstanden?
Zum Schluss noch eine Antwort auf die häufigste Frage: Was ist eine Marke wirklich?
Eine Marke ist mehr als nur ein Logo, ein Produkt oder ein Werbespruch. Sie ist das unsichtbare Band, das Menschen mit etwas verbindet – eine emotionale Resonanz, die über den ersten Blick hinausgeht.
Es ist das Gefühl, das bleibt, lange nachdem der letzte Werbespot vorbei ist oder das Produkt aus dem Regal genommen wurde.
Marken sind nicht die Summe ihrer Teile. Sie sind das Resultat der Wahrnehmungen, der Geschichten, die wir uns selbst über sie erzählen, und der Emotionen, die sie in uns auslösen.
Du kannst noch so viele Bilder und Texte entwerfen – am Ende geht es darum, was Menschen in dir sehen. Und das ist nie rational.
Unternehmen können ihre Marken nicht einfach definieren. Sie können sie nicht wie einen Plan ausrollen und hoffen, dass die Welt sie annimmt. Sie können nur das Umfeld schaffen, in dem die Marke gedeihen kann.
Die Werte, die Vision, die Art, wie sie sich ausdrücken – all das formt das Gefühl, das bei den Menschen ankommt. Aber was sie in der Marke sehen, entscheiden sie.
Wenn dieses Gefühl, diese Wahrnehmung, bei genügend Menschen ankommt, dann entsteht etwas, das größer ist als nur ein Name.
Dann entsteht eine echte Marke!
Eine, die nicht nur Produkte verkauft, sondern Geschichten erzählt.
Eine, die Emotionen weckt und Beziehungen aufbaut.
Es geht nicht um das, was du in einer Marke siehst.
Es geht um das, was deine Kunden darin sehen. Und das ist der wahre Kern.
Lerne Storys zu erzählen!
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Das war´s für diesen Letter.
Deine
– Kristin