Seite wählen
Warum deine Reichweite nicht mehr funktioniert und was das über das Spiel sagt, das du gerade noch versuchst zu spielen.

Ich bin seit gut einem Jahr aktiv auf LinkedIn und habe mit meiner Art zu posten – dazu kommen wir gleich noch – und durch gezielten Kontaktaufbau über Kommentare und klare, respektvolle Direktnachrichten eine solide Followerschaft aufgebaut. Ich durfte sogar Teil des LinkedIn for Good Guides sein.

Mein eigentliches Thema ist nicht primär LinkedIn. Aber weil ich viele Menschen hier beobachte, die viel versuchen und wenig erreichen, habe ich mich entschieden, mein Wissen in diesem Letter mit dir zu teilen.

Weiter geht´s mit LinkedIN:

Ich habe also analysiert, was funktioniert hat. Ich habe die alten Creator beobachtet, ihre Taktiken studiert und ihre Systeme zerlegt.

Viele von ihnen hatten Reichweite.
Einige wurden sichtbar.
Manche wurden Namen.

Aber was damals funktionierte, funktioniert heute nicht mehr.
Nicht, weil die Menschen sich verändert haben. Sondern weil die Plattform es getan hat.

Was sich gerade auf LinkedIn abspielt, ist kein gewöhnlicher Wandel.
Es ist ein Paradigmenwechsel.

Nicht laut, nicht offiziell.
Aber erkennbar, wenn du hinsiehst.


LinkedIn war nie wirklich für Creator gedacht

Das klingt hart. Aber es ist logisch.
Plattformen belohnen das, was ihnen Umsatz bringt.
Und Creator bringen LinkedIn kaum Umsatz.

Die Plattform hat den Creator-Modus abgeschaltet.
Sie hat den Video-Feed entfernt.
Sie hat öffentlich davon abgeraten, virale Mechanismen zu fördern.

Und sie hat still und leise begonnen, organische Sichtbarkeit zu regulieren.

Wer heute auf LinkedIn postet und sich über sinkende Reichweite wundert, sucht nach Fehlern im eigenen Output.
Aber der Fehler liegt nicht im Content.
Er liegt im System.

Follow the money und du verstehst die Plattformlogik

Laut Microsoft basiert der Umsatz von LinkedIn auf vier Säulen:

  • Recruiting-Produkte (Talentlösungen)

  • Vertriebslösungen (Sales Navigator)

  • Premium-Abonnements

  • Gesponserte Inhalte von Unternehmen

Kein Wort von Einzelpersonen.
Kein Wort von unabhängigen Creatorn.
Kein Wort von dem, was die meisten Personal Branding Coaches als „Wachstumsstrategie“ verkaufen.

LinkedIn verdient kein Geld mit deiner Sichtbarkeit.
LinkedIn verdient Geld mit Unternehmen, die Sichtbarkeit kaufen.

Reichweite ist keine Belohnung für Qualität.
Sie ist ein Nebeneffekt von Interessenlagen.


Was bedeutet das konkret für dich?

Die Sichtbarkeit einzelner Creator wird weiter eingeschränkt.
Nicht aus Bosheit, sondern weil sie keinen direkten Beitrag zum Geschäftsmodell leisten.
Die Reichweite ist also nicht weg – sie ist einfach umverteilt.

Und sie geht dorthin, wo bezahlt wird.
Zu Unternehmen, zu Sponsoren, zu großen Marken mit Budgets.

Das bedeutet:
Die alten Methoden funktionieren nicht mehr.
Und das ist keine Phase. Es ist eine neue Realität.

Viele der bekannten Ratschläge sind nicht mehr relevant

Du hast sie sicher gehört:

  • Erzähl persönliche Geschichten.
  • Zeig dich verletzlich.
  • Poste Selfies.
  • Schreib bessere Hooks.
  • Lass dir von einem Guru sagen, was der Algorithmus „gerade will“.

Aber all das basiert auf der Annahme, dass du mit gutem Content organisch wachsen kannst – auf einer Plattform, die genau das systematisch zurückfährt.

Diese Tipps stammen aus einem Spiel, das längst nicht mehr gespielt wird.
Zumindest nicht von der Plattform.


Was heute zählt, ist etwas anderes

Reichweite ist keine Währung mehr.
Relevanz ist es.

Nicht das größte Publikum gewinnt – sondern die klarste Positionierung.
Nicht der lauteste Inhalt wirkt – sondern der strukturierteste Gedanke.
Nicht der emotionalste Post bleibt hängen – sondern der nützlichste.

Hier ist das Framework, das ich Creator, Selbstständigen und Unternehmern empfehle, die in 2025 ernsthaft sichtbar bleiben wollen:

1. Positionierung statt Persönlichkeit
Du bist nicht das Produkt.
Dein Denken ist es und dein Angebot.
Menschen folgen Klarheit, weniger Charisma.

2. Substanz statt Storytelling
Storys wirken nur, wenn sie tragen.
Nicht jede persönliche Erfahrung ist eine Einsicht.
Nicht jede Emotion ist relevant.

3. Thought Leadership statt Wachstum um jeden Preis
Weniger Follower.
Mehr Vertrauen.
Langfristige Positionierung schlägt kurzfristige Reichweite.

4. Wiederholung statt Überraschung
Verlässliche Themen.
Erkennbare Perspektiven.
Kein „wow“, sondern ein „stimmt“. Immer wieder.

LinkedIn ist nicht tot.
Aber das alte Spiel ist es.

Wer weiterhin auf Reichweite hofft, wird enttäuscht.
Wer beginnt, auf Relevanz zu setzen, wird sich abheben – leise, aber wirksam.

Wenn du wissen willst, wie dieses Spiel funktioniert – abseits von Hacks, Algorithmen und Content-Floskeln – dann melde dich.

Ich arbeite mit Menschen, die denken, bevor sie posten.
Mit Marken, die keine Aufmerksamkeit brauchen, sondern Autorität aufbauen.

Ohne Trends.
Ohne Taktikspielchen.
Nur mit Klarheit und Struktur.

Das war´s für den Letter.

Good luck, my friend

Deine

-Kristin

P.S.
Wenn du es ernst meinst, solltest du dich nicht nur auf eine Plattform verlassen. Diversifiziere deine Präsenz – wenn du kannst.

Ich selbst bin neben LinkedIn auch auf Instagram und YouTube aktiv. Mein Podcast „Art of Social Media“ läuft auf YouTube und Spotify.

Außerdem baue ich Longform-Content über meinen Newsletter auf, weil E-Mail-Marketing nach wie vor unterschätzt wird.

Wenn Social Media morgen wegbricht, bleibt dir nur eins:
Die Menschen, die dir freiwillig ihre E-Mail-Adresse gegeben haben.

Mach dich unabhängig. Baue auf. Nicht nur sichtbar, sondern stabil.